Der Berliner Friedhofsentwicklungsplan (FEP) weist mit dem Entwicklungsziel "Friedhofspark" eine Kategorie für historisch bedeutsame Friedhöfe aus, die inhaltlich nicht näher ausgeführt wird. Einen Versuch, das Entwicklungsziel an einem bestimmten Ort mit Leben zu füllen, stellt das Projekt Friedhofspark auf dem Alten Luisenstädtischen Friedhof am Südstern in Berlin-Kreuzberg dar.

Im Rahmen der Förderung durch das Berliner Programm für nachhaltige Entwicklung (BENE) wurde hier von 2017 bis August 2019 mit der behutsamen Umgestaltung eines etwa 2,6 Hektar großen Areals begonnen. Zwischen Bergmannstraße, Jüterboger, Golßener und Züllichauer Straße befinden sich an den Hängen ehemaliger Weinberge vier Friedhöfe in Trägerschaft des Evangelischen Friedhofsverbandes Berlin Stadtmitte, die ab 1825 von Gemeinden aus Friedrichswerder, der Friedrichstadt und der Luisenstadt angelegt wurden. Das Friedhofsensemble ist als Gartendenkmal unter Schutz gestellt.

Die Fläche des Friedhofsparks bleibt für Beisetzungen in historischen Gräbern (nur für Patenschaften) weiterhin geöffnet. Alte Bäume, eingewachsene Gehölze und in zweischüriger Mahd bewirtschaftete Wiesen bieten Lebensraum für zahlreiche Vögel, Insekten und Kräuter. Diese Artenvielfalt zu erhalten war eines unserer Ziele. Im Rahmen des Projekts wurden neben anderen Aktivitäten neue Bäume angepflanzt, Sitzgelegenheiten geschaffen, neue Mähwege in das Gartendenkmal integriert und kulturelle Angebote ausprobiert, beispielsweise ein Openairklassikonzert im Rahmen einer Friedhofsnacht.