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Sterben

Alles hat seine Zeit

Unsere Lebenszeit ist Geschenk. Gott gibt das Leben und er nimmt es wieder. Unsere Lebenszeit ist auch begrenzte Zeit. Das macht sie kostbar. Auch die Zeit zum Sterben ist geschenkte Zeit: Zeit zum Abschiednehmen und zum Rückschauhalten auf unser Leben, Zeit auch, um sein Haus zu bestellen und seine Angelegenheiten beizeiten zu regeln. Christlicher Glaube hebt hervor: Sterben bedeutet nicht das Ende, sondern Durchgang zu etwas Neuem.

Nicht immer können wir darüber entscheiden, wo wir sterben. Dennoch können wir eigene Vorstellungen entwickeln, was wir uns wünschen, und entsprechende Vorbereitungen treffen. Umfragen zufolge möchten mehr als 90 % der Menschen in Deutschland in vertrauter Umgebung sterben. Etwa 10 % ist dies vergönnt. Dafür gibt es viele Gründe: Häufig sind Angehörige berufstätig. Wenn eine Krankheit besonderer therapeutischer Maßnahmen bedarf, kann es erforderlich werden, den sterbenskranken Menschen einem Krankenhaus, Pflegeheim oder Hospiz anzuvertrauen.

Die Verlegung eines Schwerkranken dorthin löst bei den Betroffenen verschiedene Gefühle aus. Im schlimmsten Fall fühlt sich der Sterbende verlassen, abgeschoben, aufgegeben oder vergessen.

Dennoch können die Pflegenden und die Angehörigen dem Sterbenden eine würdige und angemessene Atmosphäre mit Zuspruch, Zuwendung und Einfühlungsvermögen schaffen.

Geboren werden hat seine Zeit, sterben hat seine Zeit, pflanzen hat seine Zeit, ausreißen, was gepflanzt ist, hat seine Zeit.
(Prediger Salomo 3,1)