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Klimaschutzmanagement

NKI-Projekt: Energetische Sanierung der Kapelle Neuer Luisenstadt

Die Kapelle auf dem Neuen Luisenstädtischen Friedhof ist ein typisches Friedhofsgebäude, das in der Vergangenheit als Trauerhalle für kirchliche Beerdigungen und gelegentliche kulturelle Veranstaltungen genutzt wurde. Nach Sanierung der Kapelle St. Thomas und der Konzentration der Trauerfeiern dort (Energieeinsparung durch Nutzungszusammenlegungen) wurde die Kapelle Neuen Luisenstädtischen Friedhof nur noch für wenige Kulturveranstaltungen genutzt.

Das 1959 erbaute Gebäude ist voll unterkellert. Die Kellerdecke ist eine Betonstreifendecke. Der Kellerabgang liegt außen an der Hofseite der Kapelle und ist wie die Kellerdecke nicht gedämmt. Der obere Wärmeübergang wird durch eine vermutlich teilgedämmte einfache Holzdecke mit abschließende, Dach aus Faserzementwellplatten (Berliner Welle) gebildet. Die Außenwände sind aus Ziegel mit Sichtklinker und vereinzelte verputzte Flächen.

In Zukunft soll die Kapelle, die am Rand des Friedhofsgeländes liegt, auch für andere (z. B. syrisch-orthodoxe und alevitische) Glaubensgemeinschaften als Kapelle/Trauerhalle geöffnet und auch verstärkt etwa für kulturelle Veranstaltungen genutzt werden. Damit ergibt sich eine wichtige Wirkung auch für das städtische Umfeld im Bezirk. Eine Zusammenarbeit beispielsweise mit der "Kiezkapelle" (Vernetzung lokaler Stadtteilinitiativen) und anderen Stadteilinitiativen und Projekten wird angestrebt.

Die Kapelle soll im Rahmen der Klimaschutzinitiative der Bundesregierung (NKI) umfassend saniert werden. Damit ist die Sanierung der Hüllfläche wie auch der Anlagentechnik unter Nutzung aller möglichen Effizienzpotentiale gemeint. Der Primärenergieeinsatz wird dadurch um über 85 % sinken. Die aus dem Klimaschutzteilkonzept 2018 ausgewählte Maßnahmenkombination mit sehr hoher Primärenergieeinsparung und starker CO2-Einsparung umfasst bei der Hüllfläche die behutsame Dämmung von Außenwänden, Kellerdecke und Dach, den Einsatz von Vorsatzfenstern, die Erneuerung von Fenstern und Türen sowie insgesamt eine Wärmebrücken vermindernde Durchführung. Durch die Nutzung von Klinkerriemchen bei der Dämmung der Außenwand und den Erhalt der ursprünglichen Putzreliefs wird das äußere Erscheinungsbild kaum beeinträchtigt. Die nach Sanierung erreichten Anforderungen an die Bauteile (Wärmedurchgangswerte) werden weit unter den normalen gesetzlichen Anforderungen für Nichtwohngebäude liegen.

Es sind Fördermittel bei der Nationalen Klimaschutzinitiative der Bundesregierung (NKI) beantragt. Zusätzlich werden erhebliche Eigenmittel und ggf. nichtstaatliche Kredite zur Finanzierung genutzt. Die nicht NKI-förderfähigen Kosten für die technische Gebäudeausrüstung werden über andere Fördermittel, beispielsweise der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG), und Eigenmittel aufgebracht.

Ruth Vicente Garcia und Guido Krüßmann

Nationale Klimaschutzinitiative

Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert das Bundesumweltministerium seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzinitiativen ab: von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucher*innen ebenso wie Unternehmen, Kommunen und Bildungseinrichtungen.