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Spendenaufruf

Denkmalpflegerische Sanierung des Grabes von Theodor Mommsen auf dem Friedhof Dreifaltigkeit II

Friedhof Dreifaltigkeit II: Grab Theodor Mommsen (© Yvonne Zimmerer/evfbs)
© Yvonne Zimmerer/evfbs
Friedhof Dreifaltigkeit II: Grab Theodor Mommsen (© Yvonne Zimmerer/evfbs)
© Yvonne Zimmerer/evfbs

Die letzte Ruhestätte des bekannten Historikers Theodor Mommsen (30.11.1817 – 1.11.1903) auf dem Friedhof Dreifaltigkeit II bedarf dringend einer denkmalgerechten Aufarbeitung. Die Mommsen-Gesellschaft sowie der Freundesverein der Akademie der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (Collegium pro Academia) engagieren sich aktuell mit einem Spendenaufruf zur Aufbringung der erforderlichen Mittel von geschätzt 23.000 €.

Sie sind herzlich eingeladen, die Spendenaktion ebenfalls zu unterstützten! Weitere Informationen zum Spendenaufruf mit Angaben zum Spendenkonto finden Sie hier: https://www.mommsen-gesellschaft.de/aktuelles-aus-der-mg/2361-spendenaufruf-zur-sanierung-des-grabes-von-theodor-mommsen

"Theodor Mommsen war ein deutscher Historiker und gilt als einer der bedeutendsten Altertumswissenschaftler des 19. Jahrhunderts. 1817 als Sohn einer Pfarrersfamilie in Schleswig-Holstein geboren, sollte ihn das protestantische Elternhaus ein Leben lang prägen. Ab 1834 besuchte er das Christianeum in Altona und begann im Mai 1838 ein Jurastudium in Kiel. Mommsen strebte schon früh eine wissenschaftliche Karriere an. Durch ein dänisches Reisestipendium konnte er von 1844–47 zahlreiche Länder Europas, vor allem Frankreich und Italien bereisen. Dort begann er seine Beschäftigung mit römischen Inschriften. Im Herbst 1848 folgte er dem Ruf als außerordentlicher Professor für Rechtswissenschaft nach Leipzig, wo er bis zu seiner Entlassung im Frühjahr 1851 lehrte. Er fiel, wie andere namhafte Gelehrte, wegen seiner Haltung zu den revolutionären Ereignissen des Jahres 1848 in den fünfziger Jahren der Reaktion zum Opfer. Es folgten Berufungen auf verschiedene Lehrstühle, so 1852 für Römisches Recht nach Zürich und 1854 nach Breslau. 1858 folgte Mommsen einer Einladung für eine Forschungsprofessur an die Preußische Akademie der Wissenschaften in Berlin. Drei Jahre später erhielt er einen Lehrstuhl für Römische Altertumskunde an der Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität, wo er bis 1885 Vorlesungen hielt. Als Hochschullehrer war Mommsen offensichtlich nicht einfach, sondern galt als despotischer Dozent. Der hoch geehrte Wissenschaftler erhielt 1868 den Orden Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste und die Stadt Rom machte ihn zum Ehrenbürger. Ein Jahr vor seinem Tod erhielt er 1902 für sein Hauptwerk 'Die Römische Geschichte', den Nobelpreis für Literatur. Er verfasste über 1.500 wissenschaftliche Studien und Abhandlungen zu verschiedenen Forschungsthemen, vor allem zu Geschichte und Rechtswesen des Römischen Reiches aus der Frühzeit bis zur ausgehenden Spätantike. Von großer Bedeutung für die althistorische und rechtshistorische Forschung ist nach wie vor sein dreibändiges Werk mit der systematischen Darstellung des 'Römischen Staatsrechtes'. Die Familiengrabstätte Mommsen ist von einem schlichten, mit stilisierten Blüten geschmückten Eisengitter eingefasst. Neben Theodor Mommsen ruht hier seine Ehefrau Maria (1832 – 1907), eine Tochter des Leipziger Verlegers Karl Reimer, bei dem Mommsens 'Römische Geschichte' erschien. Das seit 1854 verheiratete Paar hatte 16 Kinder, von denen 12 das Erwachsenenalter erreichten. Der hier beigesetzte Sohn Karl Mommsen (1861 – 1922) war Bankdirektor, seit 1894 Berliner Stadtverordneter und vor dem Ersten Weltkrieg Mitglied des Reichstages." (Autor: Klaus-Henning von Krosigk)

Möchten Sie das Grab von Theodor Mommsen auf den Friedhöfen in der Bergmannstraße besuchen? Die kostenfreie FriedhofsApp (https://www.wo-sie-ruhen.de/friedhof?id=11) hilft Ihnen die Grabstätte schnell zu finden und stellt Ihnen viele weitere bekannte Persönlichkeiten auf unseren Friedhöfen vor.