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Dorotheenstädtischer Friedhof I

Kapelle

Die 1928 fertiggestellte Trauerkapelle ist Bestandteil des Gartendenkmalensembles. Aus der Erbauungszeit sind keine historischen Pläne überliefert. Nur wenige Textunterlagen geben Hinweise auf die Errichtung der Kapelle. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der Dorotheenstädtische Friedhof schwer beschädigt, Fassade und Dach der Kapelle mussten erneuert werden, später erfuhr das Gebäude zahlreiche auch statisch relevante Überformungen, der Innenraum wurde in den 1960er Jahren radikal umgestaltet.

Umgestaltung der Kapelle durch James Turrell

Durch eine großzügige private Künstlerhonorarspende eines Berliner Bürgers wurde es möglich, die geplante Sanierung der Kapelle durch Nedelykov Moreira Architekten mit einer Lichtinstallation des US-amerikanischen Künstlers James Turrell zu verbinden und damit zur Weiterentwicklung des Dorotheenstädtischen Friedhofs beizutragen.

Mit seinem künstlerischen Konzept für die Neugestaltung der Kapelle bewegt sich James Turrell ganz in der Nähe biblischer Vorstellungen vom Licht. Gott wird verstanden als Lichtglanz, als überfließende Lichtquelle. Gott als Ursprung aller Dinge ist Licht. Diese Vorstellungen gewinnen in der christlichen Tradition Westeuropas erstmals baukünstlerische Gestalt im gotischen Kirchenbau des Mittelalters. Licht wird zum Baustoff. Vergleichbar der gotischen Kirchenarchitektur sind die von Turrell geschaffenen Räume nicht im herkömmlichen Sinne beleuchtet – sie sind vielmehr von Licht und Farbigkeit erfüllt.

In diesen Lichträumen erscheint die Architektur entmaterialisiert, ihrer Schwere enthoben und der Besucher erfährt unmittelbar die Präsenz puren Lichtes. Der Ursprung des Lichtes bleibt dabei stets im Verborgenen. James Turrell verhilft mit seinem künstlerischen Lichtkonzept für die Kapelle des Dorotheenstädtischen Friedhofs zu einem vertieften Verständnis christlicher Auferstehungshoffnung.

James Turrell (*1943) ist einer der bedeutendsten Künstler unserer Zeit. Sein gesamtes Schaffen widmet er der Auseinandersetzung mit den vielfältigen Erscheinungsformen des natürlichen und künstlichen Lichts. Er dringt in die Grenzbereiche der Wahrnehmung vor: Installationen und Environments machen das Licht als künstlerisches Medium erfahrbar.

Bildergalerie: Eröffnung der Kapelle auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof I (8. Juli 2015)

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Führungen, Besichtigung

Termine für die Präsentation der Lichtkunst von James Turell in der Kapelle

"Die Botschaft des Lichtes"

Radiobeitrag im Deutschlandfunk von Pfarrer Jörg Machel

Zur Meldung/zum Beitrag

"Es werde Licht!"

Radiobeitrag über die Turrell-Kapelle, Antenne Brandenburg

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