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Kirchliches Zwangsarbeiterlager auf den Friedhöfen an der Hermannstraße – Ausstellung und Gedenkstätte

Von 1942 bis 1945 lebten über 100 Männer und Jungen, aus der besetzten Sowjetunion verschleppt, unter menschenunwürdigen Bedingungen im Lager der Kirche. Sie leisteten auf verschiedenen Gemeindefriedhöfen Zwangsarbeit.

Friedhof St. Thomas (Foto © Egbert Schmidt)
© Egbert Schmidt

Vor 70 Jahren, am 24. April 1945 befreite schließlich die Rote Armee das Zwangsarbeiterlager auf dem Friedhof Jerusalem V.

Berliner Kirchengemeinden halten seit 15 Jahren die Erinnerung an dieses Unrecht wach. Jährlich legen sie während einer Gedenkfeier am Volkstrauertag ihren "Stein der Erinnerung" am Gedenkstein auf dem Friedhof St. Thomas nieder. Seit 2010 dokumentieren im Ausstellungspavillon auf dem St.-Thomas-Friedhof 14 Schautafeln die Geschichte des Lagers und den grausamen Alltag am Schicksal einzelner Zwangsarbeiter, deren Biografien teils bis heute weitergeführt werden.

Am authentischen Lagerstandort auf Jerusalem V wird nach den im vergangenen Jahr entdeckten umfangreichen archäologischen Grabungsbefunden von der Landeskirche und dem Evangelischen Friedhofsverband Berlin Stadtmitte eine umfassende Gedenkstätte errichtet. Bis zur Fertigstellung informiert das Team der AG NS-Zwangsarbeit Berliner Kirchengemeinden weiterhin jeweils vom 15. April bis 15. Oktober mittwochs und samstags von 15 bis 18 Uhr im Ausstellungspavillon auf dem St. Thomas Friedhof über die Geschichte des Lagers. Der Eintritt ist frei.

Führungen und Projektarbeit sind auf Anfrage möglich:
Telefon/AB: (030) 22504513, gerlind.lachenichtlandeskirchenarchiv-berlin.REMOVE-THIS.de