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UNESCO: Friedhofskultur ist immaterielles Kulturerbe

Evangelischer Friedhofsverband Berlin Stadtmitte beteiligt sich an der Aktion "Friedhöfe auszeichnen"

Mike Raptis beim Aufhängen des Banners auf dem Friedhof Dorotheenstadt I (© EvFBS)
© EvFBS

Die Friedhöfe des Evangelischen Friedhofsverbandes Berlin Stadtmitte stehen im Zeichen des immateriellen Kulturerbes Friedhofskultur: Auf den Verbandsfriedhöfen werden am Freitag, 18. September 2020, große Banner gespannt und Infoplaketten angebracht, um auf die wichtige Bedeutung der Friedhofskultur für Berlins evangelische Friedhöfe aufmerksam zu machen. Dies geschieht u. a. auf den historischen Friedhöfen Dorotheenstadt I (Berlin-Mitte), an der Bergmannstraße (Kreuzberg) und auf dem Alten Friedhof St. Marien-St. Nikolai (Prenzlauer Berg).

Bildergalerie: Banner auf den Friedhöfen des Verbandes

Der Evangelische Friedhofsverband Berlin Stadtmitte ist somit Teil eines bundesweiten Netzwerks mit über 100 Städten und mehr als 300 Friedhöfen, die den diesjährigen Tag des Friedhofs am Sonntag, 20. September 2020, nutzen, um auf die Ernennung der Friedhofskultur in Deutschland zum immateriellen Kulturerbe aufmerksam zu machen.

Bereits im März 2020 hatte die Kultusministerkonferenz auf Empfehlung der Deutschen UNESCO-Kommission diese Ernennung zum immateriellen Kulturerbe beschlossen. Allerdings ging die Auszeichnung im Corona-Lockdown unter, weshalb jetzt mit der Aktion "Friedhöfe auszeichnen" auch in Berlin auf dieses vielschichtige Kulturerbe aufmerksam gemacht wird.

"Es sind nicht die Friedhöfe, die an sich zum immateriellen Kulturerbe ernannt wurden", erläutert Tillmann Wagner, Geschäftsführer des Ev. Friedhofsverbandes Berlin Stadtmitte, "sondern die Friedhofskultur, also all das, was Menschen auf dem Friedhof tun." Dazu gehöre das Trauern, Erinnern und Würdigen genauso wie das Gestalten, Pflegen und Weiterentwickeln. Der Friedhof ist vor allem auch ein Ort der Lebenden, der weit über die persönlichen Trauerrituale hinaus identitätsstiftende Bedeutung für unsere Gesellschaft hat. Hervorzuheben ist zum Beispiel die historische Dimension der Denkmäler. Besonders bedeutsam ist auch die soziale Funktion: Friedhöfe sind Treffpunkt für Familien oder Angehörige und wirken der sozialen Vereinsamung von Hinterbliebenen entgegen. Nicht zuletzt zeigt sich der Kulturraum Friedhof über kulturelle und religiöse Unterschiede hinweg als Ort der Integration und des Friedens. Nicht zu vergessen ist auch die Bedeutung der Friedhöfe für den Naturschutz, zum Beispiel als Ort der Biodiversität.

Initiator der Aktion "Friedhöfe auszeichnen" ist das Kuratorium Immaterielles Erbe Friedhofskultur, das umfangreiche Informationen über die Friedhofskultur auf der Website www.kulturerbe-friedhof.de bereitstellt.

Das Video-Grußwort von Bürgermeister Klaus Lederer, Senator für Kultur und Europa, finden Sie untenstehend verlinkt.