Logo Evangelischer Friedhofsverband Berlin Stadtmitte

Friedhof Gethsemane

Kurzporträt

Der Gethsemane-Friedhof in Berlin-Pankow ist der südlichste der Evangelischen Friedhöfe Nordend. Alle drei Friedhöfe zusammen – Gethsemane, Frieden-Himmelfahrt und Zion – umfassen eine Fläche von 44,5 ha und sind somit der größte zusammenhängende Friedhof im nördlichen Berlin.

Der Gethsemane-Friedhof wurde am Himmelfahrtstag 27. Mai 1897 geweiht. An diesem Tag fand auch die erste Beisetzung statt. Dazu gibt es eine kleine Anekdote, die in einer Festschrift der Gethsemane-Gemeinde (heute der Evangelischen Kirchengemeinde Prenzlauer Berg Nord zugehörig) zur Verabschiedung des ersten Friedhofsinspektors, Friedrich Höft, veröffentlicht wurde, der 33 Jahre später in den Ruhestand ging:

"Es ist Sitte, dass die Einweihung eines Friedhofs durch ein Begräbnis vollzogen wird, das dann auf Kosten der Kirchgemeinde stattfindet. Zufällig wurden in jenen Maitagen keine Beerdigungen auf der Küsterei angemeldet. Der Tag der Einweihung war festgesetzt, die Einladungen waren ausgegangen, ein kleines Programm war gedruckt; aber in der Gethsemanegemeinde starb keiner. Man konnte unmöglich die Feierlichkeiten absagen, und so erbat man sich von der Zionsgemeinde die Leiche eines Knaben, der im Alter von fünf Monaten verstorben war. Es hängt dies mit einer alten Sitte zusammen (die Sitte ist ganz sicherlich aus Aberglauben hervorgegangen). Man liebt es nicht, einen Friedhof mit dem Begräbnis einer Frau oder eines Mädchens einzuweihen. Das Grab dieses Kindes ist noch heute erhalten und wird von der Kirchgemeinde gepflegt werden, solange der Friedhof besteht."

Und so ist dieses erste Grab des Gethsemane-Friedhofs, das von einem kleinen, unauffälligen Marmorkreuz geschmückt wird, noch heute in der Nähe des Eingangs zu besichtigen – über hundert Jahre nach der Einweihung.

Die Kapelle des Gethsemane-Friedhofs, gebaut im Jahr 1897 von Architekt Georg Roll, ist ein neugotischer Klinkerbau und seit den frühen 1970er Jahren stillgelegt – für Trauerfeiern und Abschiednahmen wird die auf dem Friedhof Frieden-Himmelfahrt befindliche Kapelle genutzt. Schräg gegenüber der Gethsemane-Kapelle befindet sich die 2004 restaurierte ehemalige Wartehalle, eine der letzten, die es auf Berliner Friedhöfen noch gibt. Ganz in der Nähe befindet sich auch der Ehrenhain für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Mitglieder der Gethsemane-Gemeinde.

Ein Gartendenkmal – die breite, großzügig angelegte Lindenallee – führt, mehr als ein Kilometer lang, über die gesamte Länge des Friedhofs und prägt die Struktur dieses klassischen Allee-Quartier-Friedhofs. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges stand am Eingang an der Dietzgenstraße (früher Blankenfelder Straße, umbenannt im Jahr 2006) ein ausladendes Portal, das jedoch in den letzten Kriegstagen durch Granaten zerstört wurde. Die Seitenpfeiler sowie die Gittertore sind noch erhalten. In der Nähe des Eingangs befindet sich das Verwalterhaus, ebenfalls ein neugotischer Klinkerbau von um 1900, in dem sich die Verwaltung der Friedhöfe Nordend (Gethsemane, Frieden-Himmelfahrt und Zion) befindet. Sämtliche Gebäude auf dem Friedhofsgelände stehen unter Denkmalschutz.

Der Gethsemane-Friedhof hat im vorderen Teil viele gepflegte Hecken, die sein Gesicht prägen. Der hintere Teil, weit hinter der Kapelle, ist überwachsen und langsam zu einem Wald geworden; die hinteren Friedhofsflächen wurden im Jahr 2013 für Beisetzungen stillgelegt. Die vorderen Flächen bestehen aus Abteilungen mit überwiegend Wahlgrabstätten sowohl für Erd- als auch für Urnenbestattungen. Die Abteilungen um die Kapelle herum sind geprägt von großen historischen Grabmalen und Grabanlagen aus der Zeit des Jugendstils und laden zu kulturhistorischen Spaziergängen ein.

Friedhof Gethsemane
Dietzgenstraße 120
13158 Berlin

Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
Bus 107, Bus 124 bis Dietzgen-/Mittelstraße; Tram M1 (Richtung Niederschönhausen/Schillerstr.) bis Haltestelle Nordend

Parkplätze auf dem Gelände:
keine

Hauptverwaltung Nord
Holländerstraße 36
13407 Berlin
Telefon (030) 4554742
Fax (030) 4554710
nordevfbs.REMOVE-THIS.de

Öffnungszeiten:
 
Telefonische Bestattungsannahme: 
Montag bis Donnerstag von 7.30 bis 15.30 Uhr, 
Freitag von 7.30 bis 14.00 Uhr 
 
Beratungs- und Öffnungszeiten: 
Dienstag bis Donnerstag von 9.00 bis 13.00 Uhr 
sowie nach Vereinbarung

Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
Bus 120, Bus 128 bis Holländerstraße/Aroser Allee

Parkplätze auf dem Gelände:
keine