Logo Evangelischer Friedhofsverband Berlin Stadtmitte

Verband

Gründungsgeschichte

Der Evangelische Friedhofsverband Berlin Stadtmitte ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts, die seit Februar 2009 besteht. Er ist ein Zusammenschluss der Mehrheit der Evangelischen Kirchengemeinden des Ev. Kirchenkreises Berlin Stadtmitte, die Eigentümer von Friedhöfen waren, sowie einer Kirchengemeinde des Ev. Kirchenkreises Nordost.

Diese Kirchengemeinden haben insgesamt 45 Friedhöfe in den Friedhofsverband eingebracht. Mit der Übertragung der Friedhofsträgerschaft von den Gemeinden ist auch das Eigentum an den Friedhöfen an den Friedhofsverband übergegangen. Er ist damit der größte Friedhofsträger in Berlin.

Die Vorbereitungen zur Gründung des Friedhofsverbandes Berlin Stadtmitte haben im Jahr 2004 begonnen. Die Gründe dafür waren die seit Jahren bestehenden wirtschaftlichen Probleme auf vielen Friedhöfen, der drohende Verfall der denkmalgeschützten historischen Friedhöfe in der Mitte Berlins und der durch gravierende Veränderungen der Bestattungskultur (mehrheitlich Urnen statt Erdbestattungen) verursachte Flächenüberhang vor allem auf den großen Friedhöfen außerhalb des Stadtzentrums.

Befördert wurde die Initiative des Kirchenkreises Berlin Stadtmitte durch die Verabschiedung des Friedhofsentwicklungsplanes (FEP) vom Senat von Berlin und Abgeordnetenhaus im Jahr 2006, der im Ergebnis zu der Feststellung gelangt war, dass für das künftige Friedhofswesen Berlins nur noch 50 bis 60 % der vorhandenen Friedhofsflächen benötigt werden, und der für die weitere Entwicklung von Friedhofsflächen Vorgaben zur Stilllegung und Nachnutzung machte. Davon sind die zum Kirchenkreis Berlin Stadtmitte gehörenden Friedhöfe in starkem Maß betroffen. Die Gründung des Ev. Friedhofsverbandes Berlin Stadtmitte ist das Ergebnis von Überlegungen innerhalb der Evangelischen Kirche, den Prozess der Friedhofsentwicklung in Berlin aktiv zu steuern und mitzugestalten.

Die zum Friedhofsverband gehörenden Friedhöfe umfassen eine Fläche von 250 ha. Langfristig sollen davon etwa 160 ha als Friedhofsflächen erhalten bleiben. Für die übrigen Flächen werden in den nächsten Jahren Konzepte zur Nachnutzung entwickelt werden, darunter mehrheitlich Konzepte zur Grünflächennutzung, in geringem Maß für zu entwickelnde Baulandflächen.

Der Evangelische Friedhofsverband Berlin Stadtmitte beschäftigt ca. 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf seinen 45 Friedhöfen. Pro Jahr werden ca. 5.000 Beerdigungen durchgeführt.

Der Ev. Friedhofsverband ist bestrebt, die zum Verband gehörenden Friedhöfe langfristig auf eine solide wirtschaftliche Basis zu heben, den seit Jahrzehnten vorhandenen baulichen Instandsetzungsbedarf an den meist denkmalgeschützten Gebäuden und historischen Grabanlagen zu beseitigen und Fehlentwicklungen in der Bestattungskultur entgegenzutreten – durch neue, zeitgemäße Bestattungsformen und durch Öffnung der Friedhöfe für kulturelle Angebote wie Ausstellungen, Konzerte, Lesungen, die sich mit Fragen des Todes und dem gesellschaftlichen Umgang damit auseinandersetzen.

Die Organisationsstruktur des Ev. Friedhofsverbandes im Überblick:

Organigramm (10.2021)